Kriegstüchtig (30.11.24)
„Wir müssen kriegstüchtig werden!“ rufen deutsche Politiker. Denn der böse Russe bedroht uns. Während deutsche Panzer in Kursk im Einsatz sind, was bei vielen Russen ein Déjà-vu hervorruft. Während Deutschland, obwohl es nicht angegriffen wurde, am Krieg gegen eine zigfach überlegene Siegermacht mitwirkt, mit der es keinen Friedensvertrag hat, dafür aber einen 2+4-Vertrag, der Deutschland jede Kriegstätigkeit verbietet. 60 Jahre wurde uns gepredigt, Deutschland habe die Alleinschuld an zwei Weltkriegen, habe 20 Millionen russische Kriegstote auf dem Gewissen und sollte sich deshalb auf absehbare Zeit zurückhalten. Aber jetzt wirkt Deutschland am Krieg gegen Rußland mit, betreibt Kriegshetze, wie sie im Lehrbuch steht, und ein führender deutscher Politiker will Rußland ein Ultimatum stellen.
„Unglaublich!“ ruft es in mir, aber das stimmt nicht. Wer die Covid-Verbrechen verüben konnte, dem ist auch solche Kriegstreiberei zuzutrauen. Die Kriegstreiber sind die gleichen Politiker, Staatsangestellten und Journalisten, die vor vier Jahren den Menschen mit dem Ruf „Pandemie!“ Angst machten, Ausgangssperren verhängten, die Menschen am Atmen hinderten, sie zu giftigen Injektionen nötigten und die Kritiker verächtlich machten und bestraften, ja immer noch Strafen über kritische Ärzte und Richter verhängen.
Dabei ist ihr Verhalten noch abscheulicher als das gewöhnlicher Diebe und Mörder, denn sie tun so, als hätten sie gute Absichten und würden die „Werte des Westens“ verteidigen. Jesus ermahnte seine Jünger, dieses heuchlerische Verhalten zu meiden: „Die Könige der Völker herrschen über sie, und ihre Gewalthaber heißt man Wohltäter.“ (Lukas 22,25)
Jesus hat den Menschen die Augen geöffnet für die Bosheit der Herrscher. Durch seine Predigten, sein Beispiel, seinen Tod und seine Auferstehung hat er die herrschenden Verhaltensweisen überwunden: das Herrschen, das Kriegen, das Rauben und die Netzwerke der Mächtigen. Indem Gott jedem einzelnen Menschen erlaubt, die Vergebung und Erlösung durch Christus anzunehmen oder abzulehnen, überwindet er den Kollektivismus, der dem Staat zugrunde liegt, der Pandemien ausruft und Krieg und Hetze gegen einen angeblichen Feind betreibt. So ist das Böse überwunden, aber noch nicht entmachtet. Es tobt noch und verursacht Leid und Zerstörung, aber die Tage des Bösen sind gezählt.
Haß (5.10.24)
Man könnte von einer Religion erwarten, daß sie Erfolg, Ansehen und Herrschaft über ganze Länder verspricht. Das Neue Testament hingegen verheißt den Christen, daß sie gehaßt und verfolgt werden. So sagte Jesus: „ Ihr werdet gehaßt sein von jedermann um meines Namens willen. Wer aber beharrt bis an das Ende, der wird selig.“ (Mk 13,13) Der Apostel Petrus schrieb: „Selig seid ihr, wenn ihr geschmäht werdet über den Namen Christi; denn der Geist, der ein Geist der Herrlichkeit und Gottes ist, ruht auf euch.“ Ist das nicht seltsam? Wie vorhergesagt, so kam es auch. Viele Christen wurden und werden verfolgt, nicht wenige bis zum Tod. Wo Christen Erfolg und Ansehen verheißen wurde oder wo ganze Länder für christlich erklärt wurden, war kein echtes Christentum.
Die meisten Coronakritiker haben Schmähungen, Haß oder Arbeitsplatzverlust erfahren, obwohl sie keinem etwas zu Leide getan haben. Die Coronagläubigen haben eine erstaunliche Energie entwickelt, mit der sie die Coronakritiker und die Ungeimpften geschmäht, benachteiligt und gehaßt haben.
Überhaupt spürt man in Deutschland, wie sehr die Herrschenden von Haß getrieben werden, gerade wenn sie ihren Gegnern Haß vorwerfen.
Weil sie nicht gehaßt werden wollten, widerstanden viele den Coronalügen nicht, sondern ließen sich treiben und wurden selbst zu Hassenden. Es war wie ein Gericht. Familien und Freundeskreise spalteten sich. Selbst ohne Stellung zu beziehen, kann man feststellen, daß es eine Spaltung war zwischen denen, welche die Wahrheit suchen, und denen, welche sich von der herrschenden Meinung treiben lassen.
Es ist nicht gut, dem Haß in sich Raum zu geben. Es ist auch nicht gut, dem Haß anderer auszuweichen. Wer aber dem Guten und der Wahrheit folgt, der erfährt oft Haß und Verfolgung. Der angenehme Weg ist also nicht gut, und der gute Weg ist unangenehm. Das ist eine unangenehme Wahrheit.
Wer diese Wahrheit in der Coronakrise erfahren hat, wird sie im christlichen Glauben wiederfinden. Dieser bringt zwar viel Freude und Erfüllung und im Jenseits ein Leben ohne Tränen, aber in diesem Leben muß der Christ mit Haß und Verfolgung rechnen. Das Gute fällt mit dem Angenehmen nicht zusammen.
Der Gottesfrage nachgehen (24.8.24)
Obwohl jeder mal von „Gott“ gehört hat, bleibt die Gottesfrage oft erstaunlich unscharf. Weil verschiedene Dinge mit „Gott“ gemeint werden, muß man etwas nachdenken, um den Begriff zu definieren. Aber meine Erfahrung ist, daß man die Gottesfrage sogar in einer Zeitungskolumne hinreichend klar formulieren kann. Doch weil so viele Emotionen mit „Gott“ verbunden sind, erfordert es eine Willensentscheidung, sich der Frage nach Gott zu stellen und die Antwort zu suchen.
Die Frage ist, ob die Existenz der Materie eine Ursache hat. Eine Antwort ist, daß sie keine Ursache hat. Die plausibelste alternative Antwort ist, daß das Universum von jemandem erschaffen wurde.
Manche sagen, Gott sei Energie. Manche Gelehrte sagen, es gebe einen Gott, aber er sei keine Person. Manche sagen, Gott sei in allem; das nennt man Pantheismus. Doch es läßt sich nicht klar formulieren, was so ein Gott sein soll. Außerdem erklärt die Annahme so eines Gottes nichts. Die Annahme eines Schöpfergottes hingegen ist klar, und sie hat Erklärungskraft, denn die Annahme, daß jemand das Universum erschaffen hat und erhält, läßt sich klar denken. Jedes Kind erfaßt sie, wenn man ihm sagt, daß die Blumen, die Sterne, die Tiere und die Menschen von Gott erschaffen wurden. So einfach ist das, auch wenn viele Gelehrte diese einfache Antwort nicht mögen.
Die Frage ist also, ob die letzte Ursache von allem materiell oder personal ist, d. h. jemand. Damit liegt eine Frage vor uns, die erstens ungemein spannend und zweitens für jeden ungemein wichtig ist. Wenn es einen Schöpfer gibt, will er etwas mit mir zu tun haben? Will er mir etwas geben, oder bin ich ihm etwas schuldig? Gibt es ein Gericht? Warum läßt er zu, daß derzeit das Böse so stark ist?
Ob es einen Gott gibt, finden wir heraus, indem wir überlegen, ob das Universum und der Mensch so aussehen, als ob jemand sie geschaffen hätte. Zudem ist ein hypothetisches Gebet zielführend: „Gott, wenn es Dich gibt, laß mich Dich finden.“ So können wir die uns von der Untersuchung der Gottesfrage abhaltenden Emotionen überwinden und die Wahrheit suchen.
Gott und das Gute (6.7.24)
Wer die Wahrheit liebt und seinen Blick schult, spürt recht deutlich, wenn etwas gut oder schlecht ist. Eine Seerose, die Funktion des menschlichen Körpers, ein Bienenvolk und tapferer Widerstand gegen ein totalitäres Regime sind gut. Irrtum, Neid, Diebstahl, Ehebruch und auf Kinder geworfene Streubomben sind schlecht.
Nach christlicher Auffassung ist Gott gut. Das ist keineswegs selbstverständlich. Andere Religionen glauben an einen Gott, der über dem Guten steht. Er befiehlt und ist der oberste Boss. Er kann tun, was er will. Einige Religionen haben ein System von Vorschriften entwickelt, denen der Mensch gehorchen muß, um Gott gnädig zu stimmen. Sie nehmen Länder ein und errichten dort eine Herrschaft, welche diese Vorschriften durchsetzt.
Der christliche Gott hingegen wird durch das Gute geleitet, er tut das Gute. Er ist wesentlich gut, das Gute ist ein Teil von ihm. Deshalb gibt er nicht irgendwelche sinnlosen Befehle, um über die Menschen zu herrschen, und er setzt keine religiösen Führer ein, die über die Menschen herrschen. Jesus untergrub so ein Herrschaftssystem, als der den Pharisäern entgegenhielt, daß sie den Menschen vorschrieben, wie sie die Hände zu waschen haben, aber ihr Herz nicht auf Gott ausgerichtet sei. (Markus 7,6)
Damit wies uns Jesus auf Gott und auf das Gute hin, das Befehls-Gehorsams-Systemen entgegensteht. Herrscher und Staaten wollen befehlen, sie bestrafen Ungehorsam. Das sieht man auch an der heutigen BRD deutlich. Der Staat nennt seine Befehle „Gesetze“ und die Widerständler – z. B. die tapferen Ärzte, die Maskenatteste oder Impfunfähigkeitsbescheinigungen ausstellten und die heute immer noch bestraft werden – „Straftäter“. Er bezeichnet sich als „Rechtsstaat“ und meint damit nicht, daß er sich ans Recht hält, sondern daß er nach selbstgemachten Regeln handelt. Der Staat erkennt kein vom Staat unabhängiges Recht und keinen Gott an. Jesus hingegen wies uns auf die Alternative dazu hin: auf das Gute und auf Gott.
Unser moralischer Sinn gewährt uns einen Einblick in das Wesen und in den Willen Gottes, denn Gott will das Gute. Gott ist aber nicht nur das Gute, er ist keine abstrakte Idee, sondern unser Schöpfer, der eine persönliche Beziehung mit uns möchte.
Buße ist etwas Wunderbares (25.5.24)
Daß das Christentum dauernd von „Buße“ und „Sünde“ spricht, stößt manche Menschen ab. Ist das nicht depremierend? Hat man mit den Bußpredigten nicht die Menschen geknechtet? Ist es nicht besser, sein Inneres in Frieden zu bringen, die negativen Gedanken wegzuschieben und dann ins Handeln zu kommen? Ich glaube, daß in der christlichen Buße Kraft und Freiheit steckt.
Kennen Sie Menschen, die sich stets als Opfer fühlen? Die kommen nicht weiter in ihrem Leben und sind für die Mitmenschen unangenehm. Oder sehen wir uns die vielen Mitläufer und Mittäter der Coronadiktatur an. Die Politiker sagen: Etwas darüber nachdenken, wie das gelaufen ist, ist schon gut, aber es darf keine Schuld zugewiesen werden! Von Buße und Entschuldigung keine Spur. Sogar viele Christen, die beim Test-, Masken- und Impfterror mitgemacht und andere ausgeschlossen haben, verhalten sich so. So bleiben sie in ihrer Blindheit und Schuld gefangen.
Doch da zeige ich schon wieder auf andere. Buße hingegen wendet sich an mich. Andere zu ermahnen und kritisieren, hat seinen Platz, aber das Christentum wendet sich zu allererst an jeden einzelnen, an mich. Was tut sich in mir, wenn ich mich frage, wo ich heute oder in der Vergangenheit Dinge getan habe, die ich nicht hätte tun sollen, oder Dinge zu tun versäumt habe, die ich hätte tun sollen? Meine Neigung, die Schuld bei anderen zu suchen, ihnen Vorwürfe zu machen und meine Fehler zu übersehen, löst sich auf. Ich werde frei, mich zu verbessern, mit Gottes Hilfe. Für meine Mitmenschen werde ich ein angenehmerer Zeitgenosse.
Daß meine Fehler und Versäumnisse „Sünde“ vor Gott sind, ist vielen Menschen heute ein ungewohnter Gedanke. „Schwamm drüber!“, würde Gott sagen. Ist das so klar? Würde Gott, der das Gute in Person ist, so reagieren? Das Christentum bietet in der Person Jesu Christi eine umfassende Antwort auf die Schuld und die Fehler des Menschen. Dazu gehören Vergebung, „ewiges Leben“, ein Leben in einer heilen Beziehung mit Gott und ein Plan, wie der, der Gottes Angebot annimmt, ein besserer Mensch wird.
Vorwürfe und moralische Forderungen gibt es heute mehr denn je. Wer nicht angepaßt ist, wird mit Vorwürfen überzogen wie „Du Rechtsextremer!“, „Haßerfüllter Hetzer!“, „Antisemit!“, „Homophob!“, „Rassist!“, „Schwurbler!“, „Querdenker!“, „Klimaleugner!“. Wie anders, wie viel echter und befreiender ist da der christliche Ruf zur Buße.
Was ist mit dem Recht passiert?
(Das andere Wort zum Sonntag auf Transition-News vom 28.4.24)
Mit dem Recht ist irgend etwas passiert. Viele denken sich: das ist doch kein Rechtsstaat mehr. Ärzte, die nach bestem Wissen und Gewissen ihren Patienten Maskenatteste ausgestellt haben, werden von den Gerichten hart bestraft. Selbst jetzt noch, wo aufgeflogen ist, daß das Robert-Koch-Institut im Jahr 2020 die Gefährlichkeit des Neuen Coronavirus auf Befehl der Politik hochgestuft hat. Nicht nur die Rechtsprechung ist empörend. Noch schlimmer ist es, daß der Staat am laufenden Band den Bürger drangsalierende Gesetze verabschiedet, wie das Infektionsschutzgesetz oder das Gebäudeenergiegesetz.
Das liegt daran, daß das, was der Staat „Recht“ nennt, nicht Recht ist. Unsere Vorfahren wußten, daß man Recht nicht machen kann. (Wie Fritz Kern im Aufsatz „Recht und Verfassung im Mittelalter“ darlegte.) Recht ist etwas zu Entdeckendes. Die Annahme, daß der Staat Recht machen kann, hätten sie genauso absurd gefunden, wie die Annahme, daß man mathematische Sätze machen kann. Es gibt zwar im Recht Spielräume, die durch die Tradition ausgefüllt werden, etwa wie hoch das Strafmaß für eine bestimmte Straftat sein soll. Aber ein König kann es nicht einfach einen Befehl, Masken zu tragen, zu Recht machen. Der König steht selbstverständlich auch unter dem Recht. Wenn ein König sich erdreistet, ungerechte Gesetze zu erlassen, ist das ein Frevel. Er versündigt sich an den Menschen und an Gott. Jeder sollte dann nach Kräften Widerstand leisten. Ungerechten Gesetzen zu gehorchen, ist keine Tugend, sondern im Gegenteil Feigheit und Unterstützung des Bösen.
Heute hingegen, wo angeblich die „Gleichheit“ als Rechtsprinzip gilt, darf der Staat lauter Dinge tun, die dem Bürger oder den Unternehmen verboten sind. Der Staat behauptet, Recht erzeugen zu können, indem er Gesetze verabschiedet, und er erkennt kein Recht und keinen Gott über sich an. Für die selbstgemachten Gesetze fordert er Gehorsam ein, und Ungehorsame bestraft er. Er erläßt Befehle und nennt diese „Recht“. Die Gerichte betreibt der Staat praktischerweise selbst. So sind wir von einer Gesellschaft, in der man annahm, daß Recht nicht gemacht werden kann, zu einer Gesellschaft geworden, in der man annimmt, daß alles Recht vom Staat gemacht wird. Wenn man einen Staat mit der Möglichkeit ausstattet, praktisch beliebige „Gesetze“ zu erlassen, wird er unweigerlich früher oder später plündern und herrschen.
Doch bei dieser Staatskritik sollten wir nicht stehen bleiben. Die Abwendung vom Recht ist auch eine Abwendung von Gott. Nach christlicher Auffassung ist das Recht auch von Gott nicht gemacht, sondern Gott ist selbst gut und gerecht. Das Gute ist in ihm, es ist ein Teil Gottes.
Das Christentum hat zwar immer gelehrt, daß das Recht nicht vom Menschen gemacht wird, aber zuerst weist es auf etwas anderes hin. Es prangert nicht zuerst die Verhältnisse und die ungerechten Gesetze an, sondern es lenkt den Blick des einzelnen zuerst auf sich selbst. Christus lenkt meinen Blick auf mich, auf mein Herz. Denn es nützt mir nichts, wenn ich das Unrecht des Staates erkenne und anprangere, aber die eigenen Fehler und die eigene Schuld und meine Beziehung zu Gott nicht in Ordnung gebracht habe. Menschen, die im Sozialismus, im Wokeismus und oder in ähnlichen Geisteszuständen leben, kritisieren die Verhältnisse und schießen auf andere die stärksten moralischen Verurteilungen, aber sich selbst hinterfragen und verbessern sie nicht. Das Evangelium hingegen weist mich zuerst auf meine Schuld und meine Fehler hin, weil es mich davon befreien und zu Gott führen möchte.
Der Hinweis auf die Sünde und der Aufruf zur Buße ist vielen Menschen fremd geworden. Es mag manchem schwer fallen zu glauben, daß er Vergebung von Gott braucht. Ist denn meine Schuld so groß? Braucht Gott denn meine Buße?
Statt die Antwort auszusprechen, die im Neuen Testament (z. B. in Apostelgeschichte 1,38–40 und 2 Korinther 5,19–21) ständig dem Leser nahe gebracht wird, will ich nur sagen: Bitte prüfen Sie es selbst.
Der Herr ist auferstanden! (13.4.24)
Letztes Jahr habe ich in St. Petersburg erlebt, wie in der orthodoxen Kirche zu Ostern aus voller Brust „Der Herr ist auferstanden!“ gerufen wird. In Deutschland reden selbst viele Christen über die Auferstehung Jesu nur zaghaft. Sie säuseln etwas über Hoffnung und Mut, aber daß sie einen Grund zur Hoffnung haben, sieht man ihnen nicht an. Das hat historische Gründe. Im 19. Jahrhundert hat sich unter den sich gebildet Wähnenden der sog. Determinismus verbreitet, das ist die Vorstellung, daß jedes Ereignis durch vorangegangene festgelegt ist. Diese Vorstellung knüpfte man geschickt an die Begriffe „Aufklärung“, „Vernunft“ und „Wissenschaft“. Deshalb meinten dann viele, daß Wunder unmöglich seien. Die Christen wurden fideistisch: sie sagten, die Auferstehung sei unbegreiflich.
Doch wenn es einen Gott gibt, kann er jedes beliebige Ereignis hervorbringen. Wenn er ein Wunder tut, verletzt er nicht einmal die Naturgesetze, denn diese sagen nur, was für Kräfte bestehen, aber Kräfte können durch andere Faktoren übertrumpft werden. (Mehr dazu auf www.von-wachter.de.) Wir wissen, daß Tote nicht von alleine wieder lebendig werden, aber wenn es einen Gott gibt, kann er natürlich einen Verstorbenen wieder lebendig machen.
Die Jünger Jesu sahen, daß das Grab leer war und begegneten dem auferstandenen Jesus. Deshalb waren sie sich ganz sicher, daß Jesus wirklich der von Gott gesandte Erlöser ist. Sie erzählten allen Menschen davon und waren sogar bereit, dafür zu sterben. Die Zuhörer merkten, daß die Jünger ehrlich waren und glaubten daher ebenfalls, daß Jesus auferstanden ist. So ließ Gott die Menschen wissen, daß Jesus der Erlöser ist.
So können auch wir heute noch wissen, daß Gott existiert und daß Jesus der Erlöser ist, denn die Zeugenberichte beweisen klar, daß die Jünger glaubten, dem auferstandenen Jesus begegnet zu sein. Das wiederum ist der bestmögliche Beweis dafür, daß er wirklich auferstanden ist, denn Wahrnehmung ist unsere beste Erkenntnisquelle. Die Auferstehung ist nicht gegen die Vernunft, sondern indem Gott den Jüngern und uns durch die Auferweckung Jesu gezeigt hat, daß Jesus der Erlöser ist, hat er uns etwas durch unsere Vernunft gezeigt.
Der christliche Glaube (24.2.24)
Die zwei Hauptgründe, weshalb viele den Coronaschwindel nicht durchschauten, waren die Anpassung an die herrschende Meinung und die Annahme, daß der Staat gute Absichten habe. Der christliche Glaube ist eigentlich die bestmögliche Impfung gegen diese beiden Krankheiten.
Daß der christliche Glaube der Anpassung und der Sorge um das Ansehen entgegensteht, geht schon aus den berühmten Worten Jesu in der Bergpredigt hervor: „Gehet ein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis abführt; und ihrer sind viele, die darauf wandeln. Und die Pforte ist eng, und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind ihrer, die ihn finden.“ (Matthäus 7,13)
Im Johannesevangelium sagt Jesus: „Mich haßt die Welt, denn ich zeuge von ihr, daß ihre Werke böse sind.“ (Joh 7,7) Seine Nachfolger warnte Jesus: „Ihr aber seht euch vor! Sie werden euch den Gerichten überantworten, und in den Synagogen werdet ihr geschlagen werden, und vor Statthalter und Könige werdet ihr geführt werden um meinetwillen, ihnen zum Zeugnis.“
Jesus verhieß den Christen keinen Triumph, sondern er lehrte sie, mit Verfolgung, Beschimpfung und Ausgrenzung zu rechnen. Viele Christen wurden nicht nur als Schwurbler bezeichnet und haben nicht nur ihren Arbeitsplatz verloren, sie nahmen sogar ihre Hinrichtung in Kauf, obwohl sie sich ihr durch einen kleinen Akt der Anbetung des Staates leicht hätten entziehen können. Daß die Kirchen später und auch in der Coronakrise den Staat zu kritisieren versäumten, liegt daran, daß sie mit dem Staat ein Bündnis eingegangen sind.
In der Coronakrise habe ich viele Menschen gesehen, die die Wahrheit über Corona suchten und die sich gegen die herrschende Meinung stellten. Sie kämpften gegen das Unrecht. Sie versuchten, Menschen vor der Impfung zu warnen. Dafür wandten sie Zeit und Mühe auf, und dafür nahmen sie Nachteile inkauf. Sie „schienen als Lichter in der Welt“, so wie Paulus es den Christen in Philippi auftrug (Phil 2,15). Daß der christliche Glaube uns so ein Verhalten aufträgt und nicht auf der Seite der Herrschenden und der Mehrheit steht, ist für mich eine von vielen Bestätigungen seiner Wahrheit.
Lehrt das Christentum blinden Gehorsam? (21.10.23)
Da in der Coronakrise sogar viele freikirchliche Christen der Regierung Glauben schenkten, könnte man meinen, daß das Christentum blinden Gehorsam lehrt. Viele beriefen sich auf das 13. Kapitel des Römerbriefs: „Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat.“ Doch hier ist von den Mächten die Rede, welche die Übeltäter bestrafen, also von Gerichtsbarkeit und Rechtsvollzug. Hier wird nicht ein Staat legitimiert, der unter dem Vorwand, die Welt zu verbessern, unser Leben weitgehend reglementiert und uns einen Großteil unseres Geldes wegnimmt. Paulus wäre gegen den Versuch einer Machtergreifung, wie sie die Zeloten anstrebten, welche die Römer vertreiben wollten, um eine jüdische Herrschaft zu errichten. Aber er wäre auch gegen blinden Gehorsam.
Einige Christen sagten in der Coronakrise, man müsse nur dann dem Staat nicht gehorchen, wenn er der Bibel widersprechende Taten befiehlt. Das hieße, daß man gegen böse Taten der Herrscher nichts tun dürfte und daß jede Vorschrift des Staates, die nicht unmoralische Handlungen vorschreibt, rechtlich und moralisch bindend wäre. Das würde jeden Diktator freuen.
Jesus warnte die Jünger, daß sie „den Gerichten übergeben und in den Synagogen“ geschlagen werden (Markus 13,9). Die meisten der Jünger wurden von den Herrschern hingerichtet. Das wäre ihnen wohl kaum widerfahren, wenn sie den Herrschern stets willig gehorcht hätten.
Die Herrscher haben meistens das echte Christentum gefürchtet und versucht, es so zu manipulieren, daß es ihre Herrschaft unterstützt. Jesus lehrte die Menschen, selbst das Gute zu erkennen und zu tun. Damit untergrub er das Vorschriftensystem der Pharisäer und zog deshalb ihren Haß auf sich.
Der christliche Glaube führt uns aus dem System von Befehl und Gehorsam heraus, hin zur echten Erkenntnis des Guten. Dann erkennen wir auch unsere eigene Schuld, für die Christus aber Vergebung möglich gemacht hat. Aus der Vergebung erwächst dann die Besserung des Menschen. Christen sollen „Früchte bringen“ und „Licht“ in einer dunklen und verrückten Welt (Philipper 1,14) sein. Dazu gehört auch der Widerstand gegen die bösen Taten des Staates.
Soll jedes Volk einen Staat haben? (14.10.23, DW 151)
(Scan. Veröffentlicht mit der Überschrift „Lohnt sich der Widerstand?“)
Religion hat viele Kriege verursacht, so wird oft gesagt. Manche Religionen wollen Staaten errichten und Herrschaft über Länder erringen. Und Herrscher und Staaten wollen eine Religion, die das Volk vereint und die Herrschaft legitimiert.
Das Volk soll einen Staat haben. So entstehen Staaten, in denen eine Religion vorgeschrieben ist, in denen Angehörige anderer Völker, Rassen oder Religionen unterdrückt oder vertrieben werden und die Eroberungskriege führen.
Doch das Christentum widersetzt sich dieser unheilvollen Dynamik. Die Pharisäer frugen Jesus einmal: „Wann kommt das Reich Gottes?“. Sie warteten auf einen Erlöser, der sie von der Herrschaft der Römer befreit und eine jüdische Herrschaft errichtet. Sie hatten also ein nationalistisches Ziel. Jesus antwortete: „Das Reich Gottes ist inwendig in euch“ (Lukas 17,21). Dem Pilatus sagte er im Verhör: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ (Joh 18,36).
Das Evangelium spricht jeden Menschen an und bietet ihm Vergebung der Sünden, ein Leben mit Gott und „ewiges Leben“ an. Zum Ärger der Pharisäer wendet es sich an alle Menschen und reißt damit die Trennung zwischen den Juden und den Nichtjuden ein. Statt dessen entsteht eine Trennung zwischen denen, die Buße tun und Christus nachfolgen, und denen die das nicht tun. Aber das ist eine freiwillige Entscheidung, und kein Staat kann jemanden zur Buße zwingen. Das Christentum eignet sich deshalb nicht als Staatsreligion, und es kann keine Länder erobern, denn es will nur Herzen erobern.
Für Christen liegt es deshalb nahe, eine freiheitliche Ordnung anzustreben. Eine, in der niemand herrscht und in der keine Religion durchgesetzt wird, sondern in der nur das für alle Menschen einsehbare Recht durchgesetzt wird.
Dr. Habig, das Recht und der Staat (26.8.23)
Bitte lesen oder hören Sie das Plädoyer des Arztes Dr. Heinrich Habig, der vom Landgericht Bochum zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten verurteilt wurde. Er wird bestraft, weil er zweihundert Patienten Corona-Impfpässe ausgestellt habe, ohne ihnen den mRNA-Impfstoff zu spritzen. Habig schildert, wie sein ganzes Leben der Heilung der Patienten gewidmet war. Er schildert, wie sich in der Coronakrise Panik verbreitete, wie die Coronaimpfung Schäden verursachte und in welche Notsituationen Menschen durch den Druck kamen, sich die mRNA-Impfung spritzen zu lassen.
Der Arzt stand vor der Wahl, den Impfstoff zu spritzen, um dessen Schädlichkeit er wußte, oder Impfbescheinigungen auszustellen, um Menschen aus einer Notlage zu befreien. Er hat sich für letzteres entschieden.
Die Richterin erkannte keine Entschuldigungsgründe an. Der Anwalt berichtete: „Als seine Frau den Arzt Habig, der über ein Jahr in U-Haft sitzt, an seinem Geburtstag im Gerichtssaal umarmen wollte, verhinderte Richterin Petra Breywisch-Lepping das durch das hektische Herbeirufen der Wachmeister. Sie ließ den Arzt lange in Hand- und Fußfesseln vorführen wie einen Gewaltverbrecher.“ Über weitere Schikanen wird berichtet.
Die Richterin warf Habig eine „rechtsfeindliche Gesinnung“ vor. Das zeigt uns, was heute unter „Recht“ verstanden wird: Die Befehle des Staates sind Recht, es gibt kein Recht außer den Befehlen des Staates, der Staat bestraft Ungehorsam.
In der europäischen Tradition hingegen war man sich einig darin, daß auch Könige dem Recht unterstehen und daß das Recht nicht vom Staat gemacht wird. Deshalb nahm man auch ein Widerstandsrecht an, und daher war das Recht immer ein Hindernis für die Machtausweitung des Staates. Dieses Problem hat man inzwischen behoben, indem man dem Staat erlaubt, seine Befehle als „Gesetze“ zu verabschieden, und kein vom Staat unabhängiges Recht anerkennt. Damit hat sich der Staat nicht nur an die Stelle Gottes gesetzt, sondern über Gott. Denn während Gott sich notwendig an das Recht hält, kann der Staat willkürlich handeln und befehlen. Es gibt kein diesseitiges Gericht mehr, das die Menschen vor dem Staat schützt. Aber der Staat kann nichts daran ändern, daß Dr. Habig in Wahrheit ein Held und im Recht ist.
Ist religiöser Glaube blind und fanatisch? (15.7.23)
Manchmal wird gesagt, religiöser Glaube sei blind und fanatisch. Der Glaube an das gefährliche Coronavirus war tatsächlich so. Der Verstand war ausgeschaltet. Daß die Coronageschichte keiner rationalen Prüfung standhielt und man Ungereimtheiten und Lügen sah, wohin man auch blickte, bewegte die Coronagläubigen nicht. Selbst daß allgemein bekannt war, daß man jeden Toten, bei dem der Coronatest positiv ausfiel, zu den „Coronatoten“ zählte, ließ sie nicht aufmerken. Denn sie richteten ihre Überzeugungen gar nicht nach den Indizien, sondern ließen sie treiben. Deshalb wurden ihre Meinungen geprägt durch das Fernsehen, durch das Streben nach Ansehen, durch die Angst vor Ächtung, durch Angst vor Krankheit und durch Glaube an Autorität und Staat. Zu schwer erträglich war für sie der Gedanke, daß der Staat die Menschen so belügt und mißhandelt. Deshalb lassen sich unter solchen Umständen viele Menschen durch eine absurde Geschichte besonders wirksam überzeugen.
So ein blinder, durch Propaganda und Agitation erzeugter Glaube, stachelt zu Aggression gegen die Ungläubigen an. Sie stören das eigene Weltbild und den Glauben an den Staat. Von ihnen muß man sich distanzieren, um nicht selbst geächtet zu werden. Schließlich wurden sie zu Sündenböcken. Selbst vor der absurden Aussage, daß die Ungeimpften an der Pandemie schuld wären, schreckten viele Coronagläubige nicht zurück.
Und jetzt, wo immer noch klarer wird, daß die Coronakritiker recht hatten, findet bei den meisten immer noch kein Umdenken statt.
Der christliche Glaube ist ganz anders, er sollte Christen davon abhalten, sich wie die Coronagläubigen zu verhalten. Die christliche Botschaft ruft zur Wahrheitssuche auf. „So ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der Herr“, (Jer 29,13) heißt es da. „Suchet, so werdet ihr finden.“ (Mt 7,7) So ist Gott. Er hält sich etwas versteckt, um uns nicht zu überwältigen. Er will sich finden lassen.
Die christliche Botschaft ruft zur Buße. Sie lenkt meinen Blick auf meine eigene Schuld. „Was siehst du einen Splitter in deines Bruders Auge, und des Balkens in deinem Auge wirst du nicht gewahr?“ (Mt 7,3) Der christliche Glaube wirkt der Neigung entgegen, die Schuld auf andere zu schieben.
Ostern, Buße und Widerstand (8.4.23)
Die Kraft Osterns können wir an den Jüngern Jesu erkennen, die nach der Hinrichtung ihres Meisters auf einmal so voller Kraft waren, daß sie durch die ganze Welt reisten, überall Gemeinden aufbauten und für ihren Auftrag den Tod zu tragen bereit waren. Die Auferstehung Jesu hatte ihnen bewiesen, daß Jesus wirklich der von Gott gesandte Erlöser war. Viele Menschen glaubten ihnen, weil sie sahen, daß die Jünger nicht durch eine fixe Idee, sondern durch eine sichtbare Tatsache angetrieben wurden. Einen Augenzeugen der Auferstehung zu sehen, der vernünftig ist und für seine Überzeugung Leiden in Kauf nimmt, ist ein sehr starker Beweis für die Auferstehung. Daher wuchs die christliche Gemeinde explosionsartig.
Es war eine Botschaft des Sieges über den Tod, aber auch ein Ruf zur Buße. Jesus lehrte die Menschen zu erkennen, was gut und was böse ist. Das führt uns zur Buße, aber es macht uns auch selbständig, so daß wir nicht mehr durch Befehl und Gehorsam kontrollierbar sind. Mit unerhörtem Mut hielten die Jünger der jüdischen und der römischen Obrigkeit ihre Schuld vor:
„Jesus von Nazareth, einen Mann, von Gott bei euch erwiesen durch Kräfte und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn tat, mitten unter euch, wie ihr selbst wisset; diesen, der nach Gottes festgesetztem Rat und Vorherwissen dahingegeben worden war, habt ihr genommen und durch der Ungerechten Hände [ans Kreuz] geheftet und getötet. Ihn hat Gott auferweckt, indem er die Bande des Todes löste, wie es denn unmöglich war, daß er von ihm festgehalten würde.“ (Apostelgeschichte 2,22-24)
Für die „Autoritäten“ war und ist diese Freimütigkeit gefährlich, weshalb die Christen verfolgt und die meisten Jünger hingerichtet wurden. Während die Zeloten mit Gewalt Widerstand üben und einen Nationalstaat errichten wollten, blickten die Christen auf Gott. Gott ist der Schöpfer des Universums, und er ist gut, er ist das Gute. Daher durchschauen die, die auf ihn blicken, das Böse, und die Mächtigen können sie nicht mehr durch Befehle kontrollieren. In der Coronakrise merkte man davon zwar bei vielen Christen nichts, aber es funktioniert wirklich, probieren Sie es aus. Im Gebet können wir mit dem Schöpfer, unserem Richter und dem Guten sprechen. Frohe Ostern!
Die christliche Lehre über das Böse (4.3.23)
Das viele Böse, welches in der Coronakrise geschah, ist schwer zu verkraften. Was sind das für Menschen, welche andere zur Coronaimpfung zwingen wollen, über deren Schädlichkeit sich jeder von Anfang an informieren konnte? Wie konnten sie sogar Kindern die Coronaimpfung aufdrängen? Etliche Kinder sind danach gestorben. Was sind das für Menschen, die als Journalisten schamlos die Lügen der Regierung mit ausgefeilten Propagandamethoden verbreiteten und die Coronakritiker verhöhnten? Was sind das für Menschen, die Angestellte wegen ihrer Coronakritik oder weil sie sich der mRNA-Injektion verweigerten entließen? Die Liste der Leiden und der Bosheiten ist lang.
Obwohl viele Christen und Gemeinden in der Coronakrise kein Licht in der Welt waren, läßt uns die christliche Lehre das viele Böse besser verstehen und verkraften. Sie spricht so viel vom Bösen, daß es Menschen manchmal befremdet oder ärgert. Johannes der Täufer bereitete das Wirken Jesu mit Bußpredigten vor. Der christliche Glaube beginnt mit der Reue über die eigenen schlechten Taten und Neigungen. Die Welt wird als weitgehend verdorben dargestellt: „Seid ohne Tadel und lauter und Gottes Kinder, unsträflich mitten unter dem unschlachtigen und verkehrten Geschlecht, unter welchem ihr scheinet als Lichter in der Welt.“ (Phil 2,15)
Jesus und die Apostel sagten den Christen Verfolgung voraus. „Ihr werdet aber überantwortet werden von den Eltern, Brüdern, Gefreunden und Freunden; und sie werden euer etliche töten. Und ihr werdet gehaßt sein von jedermann um meines Namens willen.“ (Lk 21,16) Sogar daß Christen und Gemeinden abfallen werden, wird angekündigt. Die Herrscher dieser Welt werden als böse dargestellt: „Wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Fürsten und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in der Finsternis dieser Welt herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.“ (Eph 6,12) In der Coronakrise haben viele das gespürt.
Christus wurde gehaßt, verfolgt, hingerichtet. Doch daraus wurde die Gute Nachricht: Christus hat durch seinen Tod am Kreuz jedem Vergebung und „ewiges Leben“ ermöglicht. Die zukünftige Zerstörung der Herren der Welt steht fest, auch wenn bis dahin noch viel Böses geschehen sollte. Die jetzige Welt ist nur ein Teil der Geschichte.
Christen in der Coronakrise (21.1.23)
Ein Großteil der Christen und der Kirchen sind während der Coronakrise mitgelaufen. Einige haben sogar unter Berufung auf den Römerbrief (Kap. 13) Gehorsam gegenüber der Regierung gefordert, haben schon Ostern 2020 widerstandslos Versammlungsverbote befolgt und haben fleißig Masken getragen und Menschen, die keine tragen, von ihren Gottesdiensten ausgeschlossen. Fördert das Christentum also die Entstehung von Unrechtsregimen, indem es seine Mitglieder dazu auffordert, gehorsame Staatsdiener zu sein?
Es stimmt, daß das Christentum nicht in erster Linie von Politik und Weltverbesserung handelt. Jesus erteilte denen, welche die Macht ergreifen wollten, eine Absage, indem er ihnen erklärte: „Das Reich Gottes kommt nicht so, daß man es beobachten könnte […] Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch.“ (Luk 17,20) Deshalb enthält das Neue Testament keine Beschreibung der besten politischen Ordnung.
Aber Jesus lehrte die Menschen, mit ihrem Herzen oder ihrem Verstand das Gute zu erkennen und es zu tun, anstatt blind religiösen Vorschriften zu gehorchen. Den Jüngern rief er zu, sie sollten „Licht der Welt“ (Matt 5,14; vgl. Phil 2,15) sein und „viel Frucht“ (Joh 15,5) bringen. Überall ruft das Neue Testament die Christen dazu auf, Gutes zu tun. Das Neue Testament bietet den Menschen Vergebung an, aber diese kann man nur annehmen, wenn man Buße tut und sein Leben am Willen Gottes ausrichtet. Man soll nicht die Zustände und andere Menschen kritisieren, ohne sich selbst zu hinterfragen und zu verbessern, aber Christen haben auch den Auftrag, sich für Gerechtigkeit einzusetzen – zum Beispiel, indem sie gegen Coronavorschriften Widerstand leisten.
Jesus wurde von den herrschenden Römern auf Betreiben der religiösen Obrigkeit hingerichtet. Schon Johannes der Täufer war hingerichtet worden, weil er den König kritisiert hatte. Die meisten der zwölf Apostel wurden von der Staatsmacht hingerichtet. Wie kann man da glauben, daß das Christentum blinden Gehorsam gegenüber dem Staat lehrt? Wären sie etwa hingerichtet worden, wenn sie dem Staat gehorcht hätten?
Was Recht wäre (3.12.22)
Wir haben uns daran gewöhnt, daß Gesetze vom Parlament, das „Gesetzgeber“ genannt wird, gemacht werden. Jemand schreibt einen Text, der sagt, daß die Bürger dies und jenes zu tun die „Pflicht“ hätten und daß die Bundesregierung zu diesem und jenem „ermächtigt“ werde. Stimmt eine Mehrheit des Parlaments für den Text, dann wird dieser zum „Gesetz“ erklärt. Wer danach den Vorschriften nicht gehorcht, wird, wenn ein Gericht dies feststellt, als „Straftäter“ bezeichnet und behandelt. Angeblich soll es Beschränkungen darin geben, was das Parlament per „Gesetz“ befehlen kann. Das Grundgesetz nennt „Grundrechte“, deren Einhaltung vom Bundesverfassungsgericht überwacht werden soll. Eine kaum wirksame Beschränkung.
Außerdem soll angeblich die Regierung keinen Einfluß darauf haben, welche Gesetze der Bundestag macht. Doch von dieser „Gewaltenteilung“ sieht man nicht viel. Der Staat macht die Gesetze und bestimmt und bezahlt die Richter. Das ist der Traum jedes totalitären Regimes.
Im Mittelalter hätte man – zu Recht, wie ich meine – so ein System nicht als Recht bezeichnet. (Dazu empfehle ich Fritz Kern: „Recht und Verfassung im Mittelalter“.) Recht wird nicht geschaffen, sondern gefunden. Der Staat kann kein Recht machen und das Recht nicht ändern. Wenn die Obrigkeit Recht verletzt oder ungerechte Vorschriften zu Recht zu machen versucht, dann ist es eines jeden Pflicht, Widerstand zu leisten und das verdunkelte gute alte Recht wiederherzustellen.
Johannes der Täufer und Jesus traten dem damals herrschenden System von Vorschriften entgegen. Sie nannten diejenigen, die Vorschriften machen, und diejenigen, die sich für gerecht halten, weil sie den Vorschriften gehorchen und weil sie einer bestimmten Abstammung waren, „Schlangenbrut“ (Matthäus 3,7 und 12,34). Sie riefen die Menschen zur Buße und leiteten die Menschen dazu an, das Gute zu erkennen und zu tun. Auch das gehört zum Advent.
Fortschritt oder Niedergang? (22.10.22)
Es gibt eine Geschichtsphilosophie, die den Fortschritt als die treibende Kraft der Geschichte sieht. Sie hat das Bild des „finsteren Mittelalters“, der „Renaissance“, der „Moderne“ und der „Aufklärung“ gemalt. In diesem Bild keimte die Vernunft in einer abergläubischen Zeit, Licht drang in eine dunkle Zeit, die „Werte des Westens“ entwickelten sich in dem Maße, in dem das Christentum, die Bibel und die Kirche zurückgedrängt wurden.
Die Verkünder des „Great Reset“ wollen ihre Ziele in dieses Bild einfügen. Eine gerechtere und bessere Welt versprechen sie. Auch der Mensch soll darin besser werden. Nicht etwa, indem er in sich geht und sich bessert, sondern indem er genetisch und durch Maschinen verbessert wird und indem der Staat in Zusammenarbeit mit einigen Konzernen uns beherrscht und unser Geld wegnimmt.
Stimmt das genannte Bild? Gewiß gibt es technischen Fortschritt. Doch wird der Mensch besser? Werden die Verhältnisse besser? Historisch ist das genannte Bild schon deshalb nicht haltbar, weil das Mittelalter nicht finster und die „Errungenschaften“ der „Moderne“ und der „Aufklärung“ nicht durch diejenigen entstanden sind, die das Christentum zurückdrängten.
Das Christentum hält die Menschen zwar dazu an, sich und die Welt zu verbessern, aber es sieht nicht den Fortschritt als die treibende Kraft der Geschichte an. Sondern wie gut oder wie schlecht die Lage wird, hängt davon ab, inwieweit sich die Menschen Gott zuwenden – und oft wenden sie sich gegen Gott. Die Gegenwart bezeichnet das Neue Testament als „verdrehtes und verkehrtes Geschlecht“ (Philipper 2,15). Da heißt es, die Christen hätten „mit den Fürsten und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in der Finsternis dieser Welt herrschen“ (Epheser 6,12) zu kämpften. Für die Zukunft warnt das Neue Testament vor Diktatur und Krieg. Ist das nicht eine realistische Einschätzung? Sie ist der Hintergrund für die Botschaft des Christentums: „Laßt euch retten von diesem verkehrten Geschlecht!“ (Apostelgeschichte 2,40)
Corona spaltet (3.9.22)
Corona spaltet. Und wie! Unter Freunden und Arbeitskollegen, in Familien, Ehen und Vereinen, überall ist ein Graben entstanden. Jeder hält die Menschen auf der anderen Seite des Grabens für unvernünftig. Die einen nennen die auf der anderen Seite des Grabens Verschwörungsideologen, Spinner und Schwurbler. Die anderen nennen die auf anderen Seite des Grabens regierungshörig und blind.
Über eines könnten sich dabei alle einig sein: Die auf der einen Seite des Grabens haben recht und sind vernünftig, und die auf der anderen Seite des Grabens sind verwirrt und unvernünftig. Uneinigkeit besteht nur darüber, auf welcher Seite die Wahrheit ist. Wir können uns nicht über die Wahrheit einigen, aber die Wirklichkeit entscheidet. Sie ist ein unfehlbarer und gnadenloser Richter. Sie urteilt ohne Ansehen der Person und läßt sich nicht dadurch beeinflussen, ob eine Position „extrem“ genannt wird und verpönt ist.
Obwohl die Spaltung schmerzhaft ist, hat sie auch etwas Reinigendes an sich. Man verliert Freunde, gewinnt aber auch neue Freunde dazu.
Jesus gilt als die Liebe in Person. Ich glaube auch, daß er das ist, aber Liebe ist anders, als man sie sich gemeinhin vorstellt. Im Matthäusevangelium gibt es eine Aussage Jesu, die darauf hinweist, daß Spaltung manchmal gut und notwendig ist:
„Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter.“ (Mt 10,34f) Damit weist Jesus wahrscheinlich darauf hin, daß es Kosten hat, ihm nachzufolgen, und daß es zur Spaltung zwischen den wahren Nachfolgern Jesu und den anderen kommen wird. Nicht immer und nicht in jeder Hinsicht ist eine Spaltung schlecht.
Böse Absichten (23.7.22)
Manchmal wird das Christentum dafür kritisiert, daß es viel über die Sünde spricht. Aber es behandelt die Schuld ganz anders als die nörgelnden, spaßverhindernden, totalitären Weltuntergangspropheten es tun, die uns das Fleischessen und das Autofahren verbieten wollen und den Weißen und den Männern die Schuld an allem zuschreiben. Das Christentum behauptet zuerst, daß der Mensch Vergebung braucht, um dann erstens zu erklären, wie jeder die Vergebung durch Christi Kreuzestod bekommen kann, und um zweitens dem Menschen zu helfen, besser zu werden. Ich finde, daß das realistisch und konstruktiv ist. Eine gute Nachricht.
Während uns heute einerseits ständig Schuld eingeredet wird, ist auf der anderen Seite die Haltung weit verbreitet, daß man niemandem schlechte Absichten unterstellen dürfe. In der Coronakrise führte diese Haltung zu der Annahme, daß die Politiker nur aus Unwissenheit und Irrtum die Menschen durch Lockdown und Impfungen ins Unheil stürzten. Mit aller Macht wurde gegen „Verschwörungstheorien“ Stimmung gemacht. Erstaunlich viele haben aufgrund dieser Stimmungsmache ausgeschlossen, daß es Verschwörungen gäbe, obwohl es offensichtlich irrational ist, die Existenz von Verschwörungen auszuschließen.
Der Annahme, daß es keine bösen Absichten gäbe, widersprechen das Christentum und die Erfahrung. Der Mensch handelt oft mit bösen Absichten, und zwar, indem er Neigungen oder Einflüssen nachgibt, denen er widerstehen sollte. Viele Politiker und Journalisten haben die Coronamaßnahmen vorangetrieben, weil sie spürten, daß es ihrer Karriere schaden würde, wenn sie anders handelten. Die herrschenden Politiker sind eine Negativselektion, denn diejenigen, die auf ihr Gewissen hören, werden nicht Politiker. Und einige Menschen haben die Coronamaßnahmen geplant und vorangetrieben, weil sie sich durch gewisse schlechte Neigungen treiben lassen, z. B. Habgier und Machtstreben. Böse Absichten gibt es wirklich.
Absolute Wahrheit (11.6.22)
„Es gibt keine absolute Wahrheit“ wird oft gesagt. Wirklich? Man kann das sagen, aber wirklich glauben kann man das nicht. Es stimmt, es gibt viel Lüge und viel Irrtum. Unfehlbarkeit ist keine Eigenschaft des Menschen. Die Dinge sind von ihm unabhängig, denn der Mensch ist nicht der allmächtige Schöpfer, daher kann er sich täuschen. Aber das heißt nicht, dass es keine Wahrheit gäbe. Sich für unfehlbar zu halten, wäre genauso irrsinnig, wie zu sagen, es gebe keine Wahrheit.
Aber wer entscheidet denn dann, was wahr ist? Keiner! Die Frage ist falsch gestellt. Es liegt in niemandes Macht zu entscheiden, was wahr ist. Keine Verordnung und kein „Gesetz“ der Regierung und kein Urteil eines Gerichts kann eine falsche Behauptung wahr oder eine wahre Überzeugung falsch machen. Auch kein „Faktenchecker“ kann das. Die können sich aufplustern, ihre Sicht als selbstverständlich oder als wissenschaftlichen Konsens hinstellen und die Abweichler als Schwurbler und schädliche Elemente hinstellen. Sie können die Abweichler sogar bestrafen und ihre Urteile „Im Namen des Volkes“ oder „Im Namen des Rechts“ verkünden. Ob sie recht haben, das liegt allein an der Wirklichkeit. Weil das nicht allen gefällt, gibt es Sprüche wie „Es gibt keine absolute Wahrheit“. Vor dem Richterstuhl der Wirklichkeit sind alle gleich, Macht nützt dort nichts. Die Wahrheit ist nicht verfügbar, sondern nur erkennbar.
Das ist ein guter Trost. Wer die Wahrheit sucht, statt sich auf die Regierung, Faktenchecker oder seinen Arzt zu verlassen, hat gute Chancen, die Wahrheit zu erkennen und Propaganda zu vermeiden. All das Schreien und das Schimpfen auf die Schwurbler ist ohne Bedeutung für die Wahrheit. Wir Christen glauben zudem, dass einmal die Wahrheit offenbar werden wird und dass es ein Gericht geben wird. Eines, das nicht Pseudogesetze wie das „Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ verwendet, sondern ein richtiges Gericht.
Der Sieg von Ostern (23.4.22)
Karfreitag. Der bestmögliche Mensch wird vom Staat grausam hingerichtet. Er hatte die Menschen gelehrt, das Gute zu tun, und die religiösen Führer kritisiert, welche die Menschen durch Vorschriften gängelten. Wer kompromißlos das Gute tut und lehrt und nicht den herrschenden Vorschriften gehorcht, der wird in dieser Welt oft verfolgt. Denn Menschen, die sich durch das Gute und damit durch Gottes Willen leiten lassen und die sich nicht anpassen, sind für den Staat, der den Menschen Vorschriften macht, gefährlich. Jesus sagte daher seinen Nachfolgern oft voraus, daß sie verfolgt werden und „den Gerichten übergeben“ (Mk 13,9) werden.
Viele Menschen spüren, daß Jesus, obwohl er grausam getötet wurde, der Sieger ist, weil er unschuldig und aufrecht war, und daß die, die Jesu Kreuzigung bewerkstelligt haben, die Verlierer sind, weil sie gegen das Gute waren. Diejenigen, die gegen die Coronamaßnahmen gekämpft haben und deshalb verfolgt wurden, haben auch einen Sieg dieser Art errungen, und diejenigen, die sie verfolgt haben, sind die Verlierer.
Das christliche Osterfest bedeutet aber mehr als nur, daß der unschuldig Leidende in Wirklichkeit der Sieger ist. Wir Christen glauben, daß dieser Jesus der von Gott gesandte Erlöser war und daß dies seinen Jüngern und auch uns durch seine Auferstehung bewiesen wurde. Ostern hat daher nicht nur eine symbolische, sondern auch eine historische Bedeutung. Es hat dem Menschen ermöglicht, daß seine Beziehung zu Gott geheilt wird. Das ist keine bloße Jenseitsvertröstung, denn das Christentum will auch diese Welt verbessern. Jesus will, daß der Mensch eine heile Beziehung zu Gott bekommt und dann „Licht“ in der Welt ist. Die Coronakrise, in der viele Menschen gespürt haben, daß ein Kampf zwischen Gut und Böse tobt, war eine Gelegenheit, Licht in der Welt zu sein.
Recht und Freiheit (7.3.22)
Johannes der Täufer bereitete das Wirken Jesu vor, indem er die Menschen zur „Buße“ rief. Mit „Ihr Schlangenbrut“ sprach er sie an (Lukas 3,7). Auch Jesus entsprach so gar nicht der heute verbreiteten weichlichen Vorstellung vom Christentum, wenn er seinen Zuhörern zurief: „Ihr Schlangen und Otterngezücht! wie wollt ihr der höllischen Verdammnis entrinnen?“ (Matthäus 23,33) So sprachen sie zu denen, die sich ihres Heils sicher waren, weil sie Regeln befolgten und weil sie Abrahams Nachkommen waren. Zum Beispiel kritisierten sie die Jünger Jesu, weil diese am Sabbat Ähren zerrieben. Johannes und Jesus lehrten, daß Regelbefolgung nicht zum Heil führt, sondern daß es darauf ankommt, nach Gerechtigkeit und nach dem Guten zu streben. Sie führten die Menschen dazu, ihr Gewissen und ihren Verstand einzuschalten und Gutes zu tun.
Die echte Gerechtigkeit wird auch heute durch Regeln untergraben. An die Stelle einer Gerichtsbarkeit, die Gerechtigkeit sucht, ist ein System von Befehl und Gehorsam getreten. Das Parlament erläßt nach Belieben Befehle und nennt sie „Gesetze“. Die Gerichte urteilen nicht nach dem Recht, sondern nach diesen „Gesetze“ genannten Befehlen des Parlaments. Und das Parlament wird von der Regierung kontrolliert. Dieses Durchregieren hat man zum Beispiel beim „Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ beobachten können. Von Gewaltenteilung keine Spur. Der Bürger hat keine Möglichkeit, Recht zu bekommen, denn die Gerichte werden vom Staat betrieben, und der Staat macht selbst die Gesetze, nach denen die Gerichte urteilen.
Besser werden wird es erst, wenn das Recht wieder zur Geltung kommt. Wir brauchen nicht eine Regierung, sondern Recht und Freiheit.
Lust an der Macht (8.1.22)
Nach dem Lukasevangelium versuchte der Teufel Jesus einmal, indem er Jesus auf einen Berg führte, ihm „alle Reiche der Welt“ zeigte und zu ihm sprach: „Alle diese Macht will ich dir geben und ihre Herrlichkeit; denn sie ist mir übergeben, und ich gebe sie, welchem ich will. So du nun mich willst anbeten, so soll es alles dein sein.“ (Lk 4,5) Jesus widersteht, indem er auf einen Vers aus dem Alten Testament verweist: „Du sollst Gott, deinen Herrn, anbeten und ihm allein dienen.“ Das ist ein Hinweis darauf, daß die Lust an der Macht eine der größten Versuchungen des Menschen ist. Wer die Gelegenheit zu herrschen bekommt und diese ergreift und der Lust am Herrschen in sich Raum gibt, der wird bald von ihr beherrscht. Böse, destruktive Handlungen entstehen, wie wir sie heute bei den Urhebern der Coronamaßnahmen und bei den sie umsetzenden Politikern beobachten können. Daß seine Handlungen böse und destruktiv sind, bewegt den Herrschenden nicht mehr. Sein Verstand und sein Gewissen werden durch den Machttrieb ausgeschaltet.
In Offenbarung 13 stoßen wir auf eine Vision, in der „der ganze Erdboden“ einen Drachen und ein von diesem eingesetztes Tier anbetet. Dann tritt ein zweites Tier auf, das es macht, daß alle Menschen „sich ein Malzeichen geben an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn, daß niemand kaufen oder verkaufen kann, er habe denn das Malzeichen“. Am 20. Dezember erklärte der Landeshauptmann Salzburgs, Wilfried Haslauer öffentlich: „Zumindest an den Kassen [muß in den Läden] der grüne Paß kontrolliert werden. Und wer keinen grünen Paß vorweisen kann, der kann auch nichts kaufen.“ Der grüne Paß ist kein Malzeichen an der rechten Hand oder an der Stirn, aber die Ähnlichkeit läßt nicht nur Christen erschauern. Die Herrschenden werden beherrscht durch ihre Lust daran, andere zu knechten. Aber sie werden nicht das letzte Wort haben.
Unrecht erleiden ist besser als Unrecht tun (20.11.2021)
von Prof. Dr. Dr. Daniel von Wachter
erschienen am 20. November 2021 in Demokratischer Widerstand
Das durch die Coronamaßnahmen verursachte Leid ist erschütternd. Doch denken wir einmal über Sokrates’ Aussage nach: „Unrecht erleiden ist besser als Unrecht tun.“ Warum? Sokrates’ Antwort: Die Opfer haben Leid zu tragen, aber die Täter sind noch viel schlimmer dran, denn sie erleiden Schaden an ihrer Seele!
In der Coronakrise laden viele Menschen furchtbare Schuld auf sich. Natürlich besonders die, welche ganz oben in den Befehlskette sind und die Maßnahmen auf der ganzen Welt veranlassen, aber auch die vielen anderen Mitwirkenden. Die Politiker, welche die Maßnahmen erlassen. Die Behördenmitarbeiter, welche die Maßnahmen ausarbeiten und umsetzen. Die Richter, welche gegen Maßnahmenverstöße urteilen. Die Polizisten, die, statt die Menschen zu schützen, Maßnahmen durchsetzen, Demonstrationen verhindern und sogar Menschen verprügeln. Die Lehrer, die Kindern Angst machen und ihnen die Coronamaßnahmen aufzwingen. Die Journalisten, welche mit unglaublicher Schamlosigkeit und Raffinesse die Lügen verbreiten. Die Ladenbesitzer und die Verkäufer, die ihre Kunden drangsalieren. Die Ärzte, die einen gefährlichen Impfstoff spritzen. Alle berufen sich auf die Befehle, die ihnen erteilt wurden. Doch die Befehle verringern ihre Schuld nicht mehr als Adams Schuld dadurch verringert wurde, daß Eva ihm den Apfel gegeben hatte.
Der Buddhismus lehrt, daß jede böse Handlung böse Folgen für den Handelnden hat. Das Christentum erkennt ebenso an, daß der Mensch durch schlechte Taten Schuld auf sich lädt, und fügt hinzu, daß die Schuld auch die Beziehung zu Gott gestört hat. Die christliche gute Nachricht ist, daß Gott einen Weg eröffnet hat, um das Schuldproblem zu lösen und die Beziehung zu ihm wieder zu heilen: Kurz gesagt, hat er zugelassen, daß „sein Sohn“, Jesus Christus, auf Betreiben von Lobbyisten vom Staat ermordet wird, damit „alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben“ (Joh 3,16). Aber in den Genuß dieser Vergebung kommen nur die, die Buße tun und umkehren.
Gott mehr gehorchen als den Menschen (2.10.21)
von Prof. Dr. Dr. Daniel von Wachter
erschienen am 1. Oktober 2021 in Demokratischer Widerstand
Die protestierenden Studenten der 1960er Jahre warfen ihren Eltern vor, zu oft gehorcht zu haben. Recht hatten sie. Aber haben sie sich selbst besser verhalten? Der Staat erwartet vom Volk heute unbedingten Gehorsam, und ein Großteil der Menschen gehorcht. Sie tragen Masken, halten von einander Abstand und lassen sich eine Flüssigkeit spritzen, die RNA und Graphenoxid enthält. Mehr noch, sie verbieten Menschen, die keine Masken tragen, in ihre Läden und Gasthäuser zu kommen. Lehrer zwingen Kinder, Masken zu tragen, Polizisten verhindern Demonstrationen und werfen Menschen aus den Zügen, die keine Masken tragen. Alles aufgrund von Befehlen und Vorschriften. Alles aus Gehorsam.
Moralisch sind wir damit in der schlimmstmöglichen Situation. In einem Staat, der sich als Autorität gebärdet und keine Autorität und keine Moral über ihm anerkennt. Nennt man ihn eine „Diktatur“, zetern die Etablierten, aber das liegt daran, daß die Bezeichnung berechtigt ist. Was wäre denn ein klarerer Fall einer Diktatur?
Der moralisch reife Mensch hinterfragt, wenn ihm jemand etwas befiehlt, ob er wirklich die Pflicht hat, entsprechend zu handeln. Es gibt Situationen, in denen es gut ist, einem unberechtigten Befehl zu gehorchen, aber in der jetzigen Situation stärkt man durch Gehorsam die böse Diktatur. Das Volk könnte die Diktatur besiegen, indem es den unberechtigten, zerstörerischen Vorschriften nicht gehorcht. Die Diktatur funktioniert, weil viele Menschen diesem Staat gehorchen und keine Moral und keinen Gott kennen. Der Staat ist ihr Gott.
Christen glauben, daß dieses Universum von einem Gott erschaffen wurde, der nicht nur allmächtig, sondern auch gut ist. Ihm wollen sie gehorchen, aber Gott ist kein Diktator, sondern das Gute und das Recht gehören zu seinem Wesen. Daher erkennt man durch das Gewissen einen Teil des Willens Gottes. Dem soll der Mensch gehorchen, nicht dem Staat.
Prof. Dr. Dr. Daniel von Wachter ist Philosoph und Theologe, er lebt mit seiner Familie im Fürstentum Liechtenstein. www.von-wachter.de