Die Philosophiegeschichte, die nach dem zweiten Weltkrieg die Philosophie in Deutschland weitgehend ersetzte, hat ein verzerrtes Bild der deutschen Philosophie gezeichnet. Zum Beispiel hat sie vielfach von der deutschen Philosophie des 19. Jahrhunderts den Eindruck vermittelt, daß sie vor allem aus dem deutschen Idealismus und Nietzsche, Schopenhauer und Feuerbach bestünde. Kaum erwähnt werden hingegen Hermann Lotze, Bernard Bolzano und Franz Brentano, die aber sicher zu den einflußreichsten und wissenschaftlich besten deutschen Philosophen ihrer Zeit gehören. Lotzes Schriften wurden nach Erscheinen umgehend ins Englische übersetzt und in England und den USA verbreitet. Wurden Vertreter bestimmter Positionen besonders hervorgehoben und andere verdrängt? Nach der gängigen Lehre steht ab dem 18. Jahrhundert, im sog. „Zeitalter der Aufklärung“, „im Mittelpunkt des Denkens ... nicht mehr wie im 16. Jahrhundert das Sein und seine obersten Bestimmungen, sondern der Mensch, sein Wesen und seine Bedürfnisse. Die vornehmste Wissenschaft ist jetzt nicht mehr die Theologie oder die Metaphysik, sondern die Lehre vom Menschen.“ (Raffaele Ciafardone, Die Philosophie der deutschen Aufklärung, Verlag Reclam, 1983, S. 15) Hat man, um diese Sicht vertreten zu können, etwas nachgeholfen und diejenigen Texte und Philosophen, die sich diesem Schema widersetzen, mit Mißachtung bestraft? Wie dem auch sei, diese Seite will dazu dienen, den Zugang zu weniger bekannten deutschen philosophischen Texten zu erleichtern.
Dank der Digitalisierung sind viele philosophische Bücher heute frei im Internet verfügbar. HIER ist eine Liste mit herunterladbaren Texten, welche vergessene philosophische Erkenntnisse erhalten und die philosophische Forschung in Deutschland anregen könnten. Für die Funktion der Suchfunktionen darf im Internetnavigator Java-Script nicht ausgeschaltet sein. Unten einige Hinweise, wie Sie an der Erweiterung der Liste mitarbeiten können. Die Liste enthält natürlich nicht nur vernachlässigte, sondern auch bekanntere Texte.
Die reichsten Quellen gescannter philosophischer Bücher sind derzeit Google Books und Archive.org (sehen Sie sich auch einmal die anderen Projekte an). Suchen Sie in der "Advanced Search" im Feld "Titel" z.B. nach "Metaphysik", "Philosophie", "Ethik", "Seele", "Religionsphilosophie" oder "Philosophie der Gegenwart", oder im Feld "Autor" mit dem Nachnamen (nötigenfalls außerdem Vornamen) eines Autors. Bei Google Books markieren Sie „Nur vollständige Ansicht“.
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Digitalisate kaufen kann man günstig bei Philosophiebuch.de, z.B. Werke von Wolff, Crusius, Knutzen, Lotze, Ulrici, I.H. Fichte, Meinong. Facsimile-Nachdrucke gibt es bei Elibron.com und anderen, über Amazon.de oder Amazon.com vertreibende Verlage.
Quellen digitalisierter Bücher:
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Reichhaltige Informationen zu unbekannten deutschen Philosophen findet man oft in der Allgemeinen Deutschen Biographie, in deutsche-biographie.de, in Wikipedia,in Eislers "Philosophen-Lexikon" sowie bei Wikisource, wo man manchmal auch Verweise auf Digitalisierungen findet. Zur Geschichte der Ontologie und zur Protestantischen Scholastik siehe ontology.co (Empfohlene Seiten: metaphysics (bibliography), Suárez, history, ontologists 1560–1770). Über einiges berichtet auch Karl Vorländers Geschichte der Philosophie (1902) (auch auf zeno.org, wo HIER ein Inhaltsverzeichnis der philosophischen Texte ist). Einige Werke sind auch auf zeno.org. „18th Century German Philosophy Prior to Kant“ (SEP). Weitere Informationen: Biographies und Timeline in Kant in the Classroom; Philosophengalerie (Leitseite); SFB Frühe Neuzeit Uni München;
Zu vielen Themen finden Sie auf Information-Philosophie.de Literaturlisten mit alten deutschen Texten.
Muellerscience.com bietet eine Literaturliste mit vorwiegend deutschen alten Texten zum Leib-Seele-Problem. Siehe auch Information-Philosophie.de (Fortsetzung). Weitere, englische, vorwiegend neuere Texte finden Sie auf Newdualism.org.
Rudolf Göckel(1547–1628), Nicolaus Taurellus (1547–1606), Jakob Lorhard (1561–1609), Clemens Timpler (1563/4–1624), Daniel Cramer (1568–1637), Cornelius Martini (1568–1621), Jakob Martini (1570–1649), Grotius, Hugo (1583–1645), Christoph Scheibler (1589–1653), Samuel Pufendorf (1632–1697).
Johann Georg Walch (in §20 der Einleitung von 1729) zählt als Aristoteliker in Deutschland auf: Cornelius Martini, Philippus Scherbius, Mich. Piccartus, Ernestus Soncrus, Christian Dreier, Melchior Zeidler, Joh. Zeisoldus.
Vgl. Zekls Anmerkungen zu Autoren und Werken; Max Wundt, 1939, Die deutsche Schulmetaphysik des 17. Jahrhunderts.
„Die berühmtesten Wolfianer sind: Geo. Bernh. Bilfinger oder richtiger Bülffinger b) (Prof. zu Tübingen, geb. 1693, st 1750); Ludw. Phil. Thümmig c) (geb. zu Culmbach 1697 st als Prof. zu Cassel 1728 ); unter den Theologen: Wolfs Beschützer, der Probst Jo. Gust. Reinbeck d) (geb. zu Zelle 1682, st. 1741)} Isr. Gottl. Canz e) (geb. zn Tübingen 1690, st. 1753); Job. Pet. Reusch f) (geb. zu Almersbach 1691, st. als Prof. d. Theol. zu Jena 1757), und Georg Heinr. Riebov od. Ribbov g) (geb. zu Löchau bei Göttingen 1724, st. 1774); ferner die Juristen Joh. Glieb Heineccius (geb. zu Eisenberg 1680, st. als Prof. d. R. u. preuss. geh. Rath zu Halle 1741), Joh. Adam Freih. von Ickstadt h) (geb. 1702, st 1776), Joh. Ulr. von Cramer i) (geb. zu Ulm 1706, st. 1772), und Dan. Nettelbladt k) (geb. zu Rostock 1719, st. 1791) J. J. Schierschmidt (st. als Prof. iuris in Erlangen 1778), vorzüglich aber Joh. Heinr. Winckler l) (geb. zu Leipzig 1703, st. 1770); ferner Joh. Chph. Gottsched m) (geb. bei Königsberg 1700; st. 1766 ); und die durch ihre Lehrbücher Verdienten Joh. Aug. Ernesti (geb. zu Tennstädt 1707, st. 1781); Fried. Chr. Baumeister n) (geb. 1708, st. zu Görlitz 1785); Martin Knutzen o) (st. 1751) [nimmt aber Willensfreiheit an], vor allen aber Alexander Gottlieb Baumgarten (geb. 1714 zu Berlin, st. 1762 zu Frankfurt an d. O.), der sich durch scharfe Analye der Begriffe, mehrere neue Ansichten und den ersten Versuch einer Aesthetik berühmt machte p). Die Philosophie ist ihm Wissenschaft der Beschaffenheiten, die ohne Glauben erkannt werden können. Ge. Fr. Meier q) (sto. 1777 zu Halle), ein Schüler des vorigen, commentirte die Lehrbücher seines Lehrers, und führte einige spezielle Materien aus.“ (Tennemann, 1829, Grundriss der Geschichte der Philosophie, §368)
Weitere Wolffianer: Jakob Carpov (Anwendung auf die Theologie). Schultz, Franz Albert (1692–1763).
Vgl. Max Wundt, 1945, Die deutsche Schulphilosophie im Zeitalter der Aufklärung.
Johann Franz Buddeus (1667–1729), Samuel Clarke, Johann Conrad Creiling (1673–1752), Jean-Pierre Crousaz (Schweizer, 1663–1750)), Christian August Crusius (1715–1775), Joachim Georg Darjes, Jacob Wilhelm Feuerlin, Nicolaus Hieronymus Gundling, Adolf Friedrich Hoffmann (1703–1741), Joachim Lange (1670–1744), Christoph Langhausen, Volckmar Conrad Poppo, Johann Eberhard Rösler (1668–1733), Andreas Rüdiger (1673–1731), August Friedrich Müller (1684–1761), Christian Friedrich Schaub (1786–1855), Daniel Strähler ? (1690–1750), Johann Gottfried Teske, Christian Thomasius (1655–1728), Johann Georg Walch (1693–1775) (bezeichnet sich und Thomasius als Eklektiker).
Vgl. C.G. Ludovici: Sammlung und Auszüge der sämmtlichen Streitschrifften wegen der Wolffischen Philosophie (2 Bde.) und Entwurff einer vollständigen Historie der Wolffischen Philosophie (3 Bde.)
Wikipedia, Phillex. Vgl. Tennemann, 1829, Grundriss der Geschichte der Philosophie, §338, S. 479.
Raymond Aron; Bruno Bauch; Friedrich Eduard Beneke; Lion Brunschwigg; Ernst Cassirer; Hermann Cohen; Georg Cohn; Hans Cornelius; Kuno Fischer; Jakob Friedrich Fries; Hermann von Helmholtz; Richard Hönigswald; Ludwig Heinrich Jakob; Hans Kelsen; Wilhelm Traugott Krug; Friedrich Albert Lange; Otto Liebmann; Jürgen Bona Meyer; Paul Natorp; Robert Reininger; Heinrich Rickert; Alois Riehl; Friedrich Adolf Trendelenburg; Robert Hans Vaihinger; Karl Vorländer; Christian Hermann Weisse; Wilhelm Windelband; Eduard Zeller.
Alfred Jules Ayer; Richard Avenarius; Rudolf Carnap; Herbert Feigl; Philipp Frank; Kurt Gödel; Hans Hahn; Carl Gustav Hempel; Victor Kraft; Ernst Mach; Otto Neurath; Willard Van Orman Quine; Hans Reichenbach; Moritz Schlick; Adolph Stöhr; Alfred Tarski; Friedrich Waismann.
Wikipedia:
Informationen: Johannes Hirschberger, Geschichte der Philosophie, Band II: Neuzeit und Gegenwart, Kap. 8. Vorländer.
Gustav Fechner (1801–1887); Erich Becher; Hermann Lotze; Karl Gross (Die induktive Metaphysik und der Gottesbegriff (1939).
(Die umfangreichsten verläßlichen Listen von Mitgliedern des Illuminatenordens sind: Hermann Schüttler, Die Mitglieder des Illuminatenordens 1776–1787/93; T. Melanson, 2009, Perfectibilists: The 18th Century Bavarian Order of the Illuminati.
Jacob Friedrich von Abel (Name im Illuminatenorden: Pythagoras); Andreas Böhm (1720–1790) (F: Zu den drey Löwen, Marburg); Johann Georg Heinrich Feder (I); Johann Gottlieb Fichte (Freimaurerloge: Günther zum stehenden Löwen); Christian Garve (F: Friedrich zum goldenen Zepter); Georg Friedrich Wilhelm Hegel (I 1830?); Johann Gottfried Herder (F: Zum Schwert (Riga), I: Damasus Pontifex); Friedrich Heinrich Jacobi (I); Wilhelm Traugott Krug (F: Minverva zu den drei Palmen); Carl Leonhard Reinhold (I: 1783, Decius, F: 1783 Zur wahren Eintracht, 1786 Zur Wahrheit, 1809 Amalia); Wolfgang Stegmüller (F: Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland); Adam Weishaupt (I; F: Zur Behutsamkeit).
Chronologisch nach Geburtsdatum geordnet. Die englischen Philosophen werden auf scans-en.htm aufgeführt.
Evangelisch-reformierter Philosoph. Wikipedia. ADB. Zedler. Verwendet in seinem Lexicon philosophicum (1613) die Bezeichnung „Ontologie“ sieben Jahre nach Lorhard. Bespricht in Isagoge in primam philosophiam (1598) verschiedene Einteilungen der Metaphysik und der Wissenschaften. Schon 1562 hatte der spanische Jesuit Benito Pereira (1535–1610 die Unterscheidung zwischen Metaphysica generalis und specialis getroffen. (Siehe Jeffrey Coombs, „Goclenius“, Handbook of Metaphysics and Ontology.) G. bevorzugt die Unterscheidung zwischen allgemeinem und einzelnem Wissen. Jenes ist „Erste Philosophie“ zu nennen, dieses ist zu unterteilen in Übernatürliches (Gott) und Natürliches. Perera rechnete zur speziellen Metaphysik nur die Theologie („Spiritologie“) und die Psychologie, Wolff nur die Theologie, die Psychologie und die Kosmologie.
Evangelischer Philosoph, auch Mediziner und Physiker. „Non quis dicat, sed quid dicat curemus.“ Wohl das erste Buch eines Protestanten, das den Namen der Metaphysik im Titel trägt: Philosophiae triumphus, hoc est metaphysica philosophandi methodus (1573). Theses Philosophicae, De Ortu Rationalis Animae (1596). ADB. Wikipedia.
Spanischer katholischer Philosoph. Die Veröffentlichung seiner Disputationes metaphysicae 1605 in Mainz regte viele deutsche Philosophen an.
Aristoteliker, Kollege von Taurellus. Zekl: „Wegen des Theorems der doppelten Wahrheit und in vielen anderen Auffassungen lag er in einem Dauerkonflikt mit seinem Kollegen Taurellus; dessen Alpes caesae richten sich großenteils gegen ihn. Für Scherb ist Metaphysik natürliche Theologie, ein für die Altdorfer Konzeption typisches Merkmal; Goclenius konnte die Trennung also hier schon vorgebildet finden.
Evangelischer Philosoph. Urheber der Bezeichnung „Ontologie“ 1606 in seinem Buch Ogdoas scholastica. Hier (oder aus Treffen in 1607 in Marburg) könnte Goclenius, der den Terminus in seinem Lexikon von 1613 verwendet („ontologia, philosophia de ente“), den Terminus übernommen haben. (Siehe ontology.co.) Zu prüfen wäre, ob der Terminis schon früher in Timpler oder Goclenius vorkommt.
Evangelisch-reformierter Philosoph.
War wohl der erste deutsche Protestant, der ein Metaphysik-Lehrbuch schrieb: Isagoge in Metaphysicam Aristotelis (1594). Er will zur ursprünglichen Lehre des Aristoteles zurückkehren. Wikipedia.
Evangelischer Philosoph, Begründer der aristotelischen Schulmetaphysik des Luthertums. ADB, Wikipedia, PRDL.
Evangelischer, lutherischer Philosoph. ADB, Wikipedia, PRDL.
Von ihm stammt eines der ersten deutschsprachigen philosophischen Bücher, Vernunfftspiegel von 1618. Untertitel: „Gründlicher und unwidertreiblicher Bericht / was die Vernunfft / sampt derselbigen perfection, Philosophia genandt / sey/ wie weit sie sich erstrecke/ und fürnemlich was für einen gebrauch sei habe in Religions Sachen. Entgegen gesetzet allen newen Enthusiastischen Vernunfftstürmern und Philosophyschändern/ Fürnemlich aber etlichen ungehobelte[n] schmehekarten/ so diese zwey Jar aus Magdeburg geflogen ; In zwey Bücher abgetheilet/ Da das erste handelt von der Natur/ Das ander von der Philosophy selbsten.“
Evangelisch-reformierter Philosoph und Theologe.
Evangelischer Philosoph. SEP. Wikipedia.
Evangelischer Philosoph. Wikipedia.
Calvinistischer Philosoph.
Bedeutender evangelisch-lutherischer Philosoph, aristotelisch ausgerichtet. Bekämpfte die Sozinianer. Professor für Logik und Metaphysik in Gießen. Bekannt als der „protestantische Suarez“. Opus logicum 1613–1620. Opus metaphysicum 1617 in zwei Bänden. Wikipedia. Galerie. ADB. DB, PRDL.
Polnischer evangelisch-reformierter Philosoph und Theologe. Wikipedia.
Evangelischer Philosoph.
Gegner Hobbes'.
Evangelischer Philosoph. Schüling, 1971, „Caspar Ebel, ein Philosoph der lutherischen Spätscholastik“, Wikipedia.
Evangelischer Philosoph. Wikipedia, ADB, sfb-frueheneuzeit, Ostdeutsche-biographie.de. Einige meinen, er habe in seinem Lexicon philosophicum 1653 die Unterscheidung zwischen Metaphysica generalis und Metaphysica specialis eingeführt (ontology.co). Doch diese gab es vorher nicht nur bei Rudolf Goclenius (vielleicht auch Christoph Scheibler (ontology.co) und Jacob Lorhard), sondern schon bei dem spanischen Jesuiten Benito Pereira (1535–1610) 1562.
Philosoph und Physiker. Auch Johannes Zeisoldus. http://thesaurus.cerl.org/record/cnp00388158
Evangelisch-lutherischer Philosoph und Theologe.
Cambridge Platonist.
Evangelisch-lutherischer Philosoph und Theologe.
PRDL.
Ciafardone schreibt über Leibniz: „Sein Denken stellt das letzte große philosophische System des 17. Jahrhunderts dar und ist der Versuch, die philosophische und religiöse Tradition mit der modernen Naturwissenschaft zu versöhnen.“ Danach folgte gemäß C. „die Aufklärung“. Wenn C. damit meint, daß Leibniz der letzte Metaphysiker war und das letzte große philosophische System überhaupt geschaffen hat, ist dem entgegenzuhalten, daß es auch nach Leibniz kontinuierlich bis heute jede Menge kleine und große Werke und Systeme der Metaphysik gibt.
Wikipedia. Französicher reformierter Theologe und Philosoph. 1684: Traite de la verite de la religion chretienne.
Gilt als der Begründer der deutschen „Aufklärung“. Hielt 1687 die erste Vorlesung auf deutsch statt auf lateinisch. Sagte, „daß die Logik, die man in Schulen und Akademien lerne, zur Erforschung der Wahrheit so viel helfe, als wenn er miteinem Strohhalm ein Schiffpfund aufheben wollte.“
Theologe, Kritiker Wolffs. (Wikipedia)
ADB. Naturrecht. Verteidigt die Willensfreiheit.
BBKL, Wikipedia, Allgemeine Deutsche Biographie, Neue Deutsche Biographie..
Kritisierte Wolffs Determinismus und mechanistisches Weltbild.
„Er war ein Gegner der Leibniz-Wolff’schen Philosophie und bekämpfte nicht nur die Anwendung der mathematischen Methode, sondern auch die prästabilirte Harmonie, indem er zu den Vertretern des „influxus physicus“ gehörte; auch die Seele galt ihm als ein ausgedehntes Wesen, und indem er annahm, daß alle Vorstellungen und Ideen sinnlichen Ursprungs seien, erfaßte er die Erfahrung als Grundlage aller Wissenschaft. In der Naturphilosophie suchte er eine Vermittlung zwischen der mechanischen Erklärung des Descartes und der mystischen Auffassung des R. Fludd, neigte sich aber mehr zu letzterer Richtung, während er im Gebiete der praktischen Philosophie überwiegend seinem Lehrer Thomasius folgte.“ (ADB)
Kritisierte Wolffs Prinzip des zureichenden Grundes. Wikipedia
Determinist. Bestritt die Willensfreiheit, wurde deshalb von Crusius und anderen kritisiert.
Dem Pietismus nahestehender Wolffianer.
Wikipedia, Zedler-Lexikon. Schüler Rüdigers. Hat eine dreibändige Einleitung in die Philosophischen Wissenschaften (1728) verfaßt. Carl Günther Ludovici strich im Entwurfe der Historie der Wolffischen Philosophie Müllers wider die Lehren der Wolffischen Philosophie gebrauchte Bescheidenheit heraus.
Evangelisch-reformierter Philosoph.
Gegner Wolffs. Wikipedia.
Mathematiker und Philosoph. Verteidigt die Willensfreiheit.
Evangelisch-lutherischer Theologe und Philosoph. Herausgeber der Schriften Luthers. Hat ein deutsches philosophisches Lexikon und eine Einleitung in die Philosophie verfaßt. Verfaßte 1724 Kontroversstücke gegen die Wolffsche Metaphysik.
Wikipedia. Physikotheologischer Beweis. Deist.
Schüler von Rüdiger, Lehrer des Crusius.
Wikipedia. Diss. de intellectu divino
Evangelischer Philosoph. Wikipedia. Hg. Sammlung und Auszüge der sämmtlichen Streitschrifften wegen der Wolffischen Philosophie; Ausführlicher Entwurff einer vollständigen Historie der Leibnitzischen Philosophie (2 Bde.); [...] Entwurff einer vollständigen Historie der Wolffischen Philosophie (3Bde).
Bibliographie, ADB, ADB, BBKL, Benno Erdmann, Martin Knutzen und seine Zeit, 1876.
Werke: Commentatio philosophica de commercio mentis et corporis per influxum physicum explicando, 1735; Theoremata nova de parabolis infinitis eodem parametro et circa eundem axin descriptis, 1737; Phil. Beweis v. d. Wahrheit d. christl. Rel., 1740; Commentatio philosophica de humanae mentis individua natura sive immaterialitate, 1741; Vernünftige Gedanken v. d. Kometen, 1744; Nachrr. v. e. neuen, nach phil. Lehrart abgefaßten Gedächtniskunst, 1746; Elementa philosophiae rationalis seu logicae cum generalis tum specialioris mathematica methodo demonstrata, 1747.
Schüler: Friedrich Johann Buck (1722–1786) (Wikipedia), Johann Friedrich Weitenkampf (1726–1758), Immanuel Kant (1724–1804) (von dem Knutzen aber nicht so viel hielt)
www.baumgarten-alexander-gottlieb.de/. Wikipedia, Wikisource. SEP „18th Century German Aesthetics“
Stand in der Tradition Leibniz' und Wolffs. Seine Werke wurden durch seinen Schüler Georg Friedrich Meier verbreitet.
Evangelischer Philosoph. Eintrag in ADB und Wikipedia.
Eintrag in Ersch & Gruber's Allgemeine Encyclopädie.
J.E. Erdmann, Versuch einer wissenschaftlichen Darstellung der Geschichte der neueren Philosophie, Band 2.2, § 27.
Max Wundt, 1945, Die deutsche Schulphilosophie im Zeitalter der Aufklärung.
Neben Johann Franz Buddeus wurde er zu einem der schärfsten Gegner der Philosophie Gottfried Leibniz' und Christian Wolffs. Gegen diese verfocht er eine Einheit der positiven Offenbarung und der Vernunft und lehnte den ontologischen Gottesbeweis ab. Crusius bestritt Leibniz' und Wolffs Determinismus.
Schüler und Anhänger: Daniel Weymann (1732–1795), August Wilhelm Wlochatius (1744–1815), Friedrich Johann Buck (1722–1786), Justin Elias Wüstemann (1723–1762)
Julius Elias Wüstemann, 1757, Einleitung in das philosophische Lehrgebäude des H. D. Crusius, Google.
Beck [ein Kantianer], 1969, Early German Philosophy: „Crusius was the most important critic of Wolff to work within the general scholastic framework of logic and ontology as cognate sciences.“ (394) „Crusius was the most systematic and profound of the philosophers belonging to the Thomasian-Pietistic tradition of opposition to Wolff. ... Crusius' works constitute a thoroughly scholastic edifice, with definitions in bold-faced type and proofs backed up by many cross-references, so that a page of Crusius looks like a page of Wolff. But in fact Crusius is opposing almost all the characteristic doctrines of Wolff. ... His close adherence to Pietism at a time when neology and orthodoxy were replacing it prevented him from exercising the influence which would have been his twenty years earlier.“ „Professors in Prussian universities were forbidden by von Zedlitz to lecture from Crusian textbooks.“ (395)
Am 25.12.1775 hat das Ministerium in Berlin durch von Zedlitz mit königlichem Erlaß insbesondere August Wilhelm Wlochatius (1744-1815) und Daniel Weymann verboten, die Philosophie des Crusius zu lehren. Im selben Erlaß wurden Kant und sein Freund Carl Daniel Reusch gelobt. (Beleg.) Das Ministerium wollte, daß „die Köpfe der Studierenden nicht mit nahrungslosen Subtilitäten verdüstert“, sondern daß ihnen „wahrhaft nützliche Begriffe“ beigebracht würden. Die Professoren der Königsberger Universität sollten „die Crusianische Philosophie, über deren Unwert die erleuchtetesten [sic!] Gelehrten längst eins seien, schlechterdings ferner nicht“ lehren (laut Kuehn, Kant, 251f. Quelle, siehe S. 60.). Verantwortlich für diesen Erlaß war Karl Abraham Freiherr von Zedlitz (1731-1793), Minister der Kirchen- und Unterrichtsangelegenheiten, ein „fortschrittlicher“ Minister Friedrichs II. Er hatte an Kant Gefallen gefunden. Das Ministerium griff also massiv in die philosophische Forschung ein. Nach dem Tod von Friedrich Johann Buck (1722-86), Professor für Logik und Metaphysik in Königsberg, wurde Kants enger Freund Johann Schultz auf den Lehrstuhl berufen. 80 Studenten hatten eine Bittschrift für August Wilhelm Wlochatius eingereicht.
Wikipedia. Dichter und Moralphilosoph.
Schüler Baumgartens. Lehnt sich an Wolff an. Schrieb auf deutsch. Bekannt ist seine Ästhetik „Anfangsgründe aller schönen Künste und Wissenschaften“, er hat aber auch eine vierbändige Metaphysik geschrieben. Werke bei Wikisource.
Lebensbeschreibung. Ein Anhänger Wolffs. Arbeitet über Ästhetik.
Vita. Erhielt die Professor für Logik und Metaphysik in Königsberg, auf die auch Kant sich beworben hatte. Ein Schüler von Martin Knutzen. Er verwendete in seinen Logik- und Metaphysikvorlesungen zunächst Crusius' Texte, ab 1770 J. G. H. Feders Logik und Metaphysik im Grundriß (Göttingen, 1769). Bibliographie.
Werke: Philosophische Gedanken von der Schreibart der heiligen Schrift, und ins besondere von der Mosaischen Beschreibung der Erschaffung des ersten Menschen, nebst einigen Anmerckungen (Danzig: Knoch, 1745). De iis, quibus Jure Romano non est permissum facere testamentum (Frankfurt/Oder, 1748). Lebens-Beschreibungen derer verstorbenen Preußischen Mathematiker überhaupt und des vor mehr denn hundert Jahren verstorbenen großen Preußischen Mathematikers P.Christian Otters insbesondere (Königsberg and Leipzig: Hartung, 1764). Geographish-mathematische Abhandlungen von einigen in der Erde befindlichen denkwürdigen Höhlen, und einer besondern Art, die Tiefen derselben zu erfinden (Königsberg, 1768).
Versuch einer philosophische Abhandlung von den Stammeltern des menschlichen Geschlechts (Halle, 1749). Elementa artis disputandi mathematica methodo in usum audit (Königsberg, 1748). De numeris diametralibus et polygonis (Königsberg, 1753). Quod animae brutorum quidem actu cognoscant, sed non cogitent (1754). Philosophische Betrachtung über das Alter der Erde (Königsberg, 1754). Teleologische Betrachtungen über den Rauch und die verschiedene Arten desselben (Königsberg, 1755). Von der Glückseligkeit derjenigen, die frühzeitig sterben (Königsberg, 1756). De existentia mentis humanae in loco sensuum, et origine animarum rationalium (Königsberg, 1757). De accurata potentiarum in rectis duplicis homodromi extremis applicatarum determinatione (Königsberg, 1760). Vorstellung einiger astronomischen Schattenlängentabellen (Königsberg, 1760). Leichtere Auflösungen einiger schwehren trigonometrischen Aufgaben, zum Gebrauch der Liebhaber mathematischer Wissenschaften (Königsberg: Hartung, 1761).
Anonym: “Geschichte des Herrn Friedrich Johann Buck ordentlichen Professors der Logik und Metaphysik auf der königl. Universität zu Königsberg.” In: Neues gelehrtes Europa (Wolfenbüttel, 1775), vol. 20, pp. 989-1059.
Evangelischer Philosoph. Anhänger des Crusius. Ius naturae sine Deo nullum (BSB). Einleitung in das philosophische Lehrgebäude des Herrn D. Crusius (BSB, Philosophiebuch.de)
ADB. Vor allem Mathematiker, betrieb aber auch wissenschaftliche Philosophie. Nahm gegen Kant eine in sich reale materielle Welt sowie die Objektivität von Raum und Zeit an. „Sind die Veränderungen real, so ist die Zeit auch real.“ Zitiert in: Huber, S. 31. Philosophisches Hauptwerk: Neues Organon oder Gedanken über die Erforschung und Bezeichnung des Wahren und dessen Unterscheidung vom Irrtum und Schein, 1764.
Katholischer Philosoph und Theologe. Kritiker Kants. Wikipedia.
Evangelischer Philosoph. Kritiker Kants. In De mundo non optimo (1759) kritisierte er Leibniz' Behauptung, es gebe eine beste mögliche Welt. Gab die Philosophische Wochenschrift heraus. Bedenklichkeiten über den Beweisgrund des Herrn Kants zu einer Demonstration des Daseyns Gottes. Vita. Bibliographie. Schüler von Crusius.
Naturalist.
Angweandte Philosophie. Wikipedia.
Wikipedia. Kritisierte den Kantschen Idalismus. Seit 1782 Mitglied der Freimaurerloge „Auguste zu den drei Flammen“ in Göttingen.
Popularphilosoph. „Aufklärer“. Mitglied der Freimaurerloge „Friedrich zum goldenen Zepter“.
Wikipedia: „In seiner Schrift Etwas über die kantische Philosophie in Hinsicht des Beweises vom Daseyn Gottes (1789) vertrat er im Unterschied zu Kant die Auffassung, dass für philosophische Begründungen einfache Schlussfolgerungen ausreichend sein dürften. Er schlug ferner vor, anstelle metaphysischer Vorgehensweisen eines Christian Wolffs und Immanuel Kants philosophische Begriffe und Ideen durch Beschreibungen im Hinblick auf neurophysiologische Veränderungen in Organen und im Zusammenhang mit konkreten Beispielen zu definieren. In diesem Sinne erschien 1808 sein vierbändiges und kenntnisreiches Werk Neues philosophisches allgemeines Real-Lexikon, dessen Definitionen mit rationalistischen kontrastierten.“ Deutsche-Biographie.de: „Seine fruchtbare litterarische Thätigkeit begann er mit "Physische Ursachen des Wahren" (1775), worin er unter Polemik gegen Basedow's "Philalethie" die Berechtigung einer Metaphysik verneinte und lediglich die logische Verknüpfung der durch "Fiberschwingungen" erzeugten Eindrücke der Außenwelt als die uns erreichbare Wahrheit zu erweisen suchte.“ „Seinem Standpunkte nach gehörte er zu jener zahlreichen Gruppe eklektischer Halb-Wolffianer, welche sich dem Locke'schen Empirismus zuneigte und nach der Richtung der englischen Deisten und des Common sense hinüberschwankte.“
Ein Schüler des Crusius. (Lies dort, wie ihm das kantianische Ministerium unter Friedrich II. verbot, Crusianische Philosophie zu lehren, und bei einer Berufung Kants Freund Johann Schultz bevorzugte.) Vita. Bibliographie. Werke: De impossibilitate resurrectionis mortuorum certitudinem et necessitatem demonstrandi e mero lumine naturae (Königsberg, 1769). De eo, quod sensus nos non fallunt, 2 parts (Königsberg, 1779, 1780). De causis praeiudicatae opinionis, sensibus homines falli (Königsberg, 1781). De origine domini (Königsberg, 1782). Commentatio philosophica quaestionis, an deus offendi possit? (Königsberg, 1783). Commentatio philosophica poenarum divinarum. opusculum prius probans finem (Absicht) poenarum divinarum nullum dari (Königsberg, 1783). Anti-Oertellius (Königsberg, 1794). Commentatio philosophica, inauguralis contingentiae substantiarum mundanarum (Königsberg, 1795).
Skeptisch.
Wikipedia. Determinist und Kompatibilist.
Nachfolger Kants 1805 in Königsberg. Seit 1809 in Leipzig. Mitglied der Leipziger Freimaurerloge „Minverva zu den drei Palmen“. Suchte nach einer Alternative sowohl zum Idealismus als auch zum Realismus. Behauptete eine Verknüpfung des Seins und des Wissens im Bewusstsein als eine transzendentalen Synthese. Professorenkatalog der Univ. Leipzig.
1772 Eintritt in den Jesuitenorden in Wien. 1774 Übertritt in den Barnabitenorden. 1780 Priesterweihe. 1781 Eintritt in die Freimaurerloge „Zur wahren Eintracht“ in Wien. 1783 Flucht nach Wien. 1784 Übertritt in eine protestantische Kirche.
Wikipedia. Skeptiker. Kritiker Kants.
Realist. Einer der Begründer der Pädagogik. Wurde 1809 auf den Lehrstuhl Kants berufen, den zuvor Traugott Krug innehatte. Wandte sich gegen Fichte, Schelling und Hegel. War sehr auf Präzision bedacht.
Wurde 1805 zum katholischen Prieser geweiht und wurde Professor für philosophische Religionslehre an der Universität Prag. 1819 wurde er seines Amtes enthoben. Eines der ersten philosophischen Bücher, die er las, war Baumgartens Metaphysik.
ADB. Kritiker Wolffs.
Wikipedia-EN (mit Verweisen auf Digitalisate) und Wikisource (mit Verweisen auf Digitalisate); Wikipedia-DE, IEP.
Ein Sohn Johann Gottlieb Fichte's. Gründete 1837 die Zeitschrift für Philosophie und speculative Theologie (Info), Mitherausgeber sind Hermann Ulrici ↓ und Johann Ulrich Wirth; ab 1847 heißt sie Zeitschrift für Philosophie und philosophische Kritik.
Wikipedia. Evangelisch. Rechtshegelianer und Philosophiehistoriker. Zu unterscheiden von Benno Erdmann. Werke zum Herunterladen auf Hegel.net.
Ordentlicher Professor der Philosophie in Halle, auswärt. Mitglied der Academia di scienze e lettere di Palermo. Schrieb auch unter dem Pseudonym Ulrich Reimann. Gab mit I.H. Fichte zusammen die Zeitschrift für Philosophie und philosophische Kritik heraus. Lebenslauf; dort wird gesagt, Ulricis Karriere war wegen seiner Kritik an Hegel langsam. Ulrici war evangelischer Christ. Verweise auf Google Books auf Wikipedia-EN. ADB, DB.
Rechnet seine Arbeit zur „wissenschaftlichen Philosophie“ (System der Logik, S. iii)
Zitat aus dem Vorwort seines Buches Gott und die Natur von 1875:
Gott ist der schöpferische Urheber der Natur und die absolute Voraussetzung der Naturwissenchaft selbst. … Ruht der Glaube an Gott auf der Wahrheit, so wird jeder neue Fortschritt in der wissenschaftlichen Erkenntnis der Natur zu einem neuen Beweise seiner Berechtigung werden, ihn bestätigen, kräftigen, erhellen müssen. Denn gibt es einen Gott im religiösen Sinne des Worts, so ist nothwendig die Natur seine erste und älteste Offenbarung. Ich habe Prüfstein angelegt, ich habe nach ihm so scharf und genau, als ich es vermochte, gemessen und gewogen; und es hat sich ergeben, daß die moderne Naturwissenschaft, weit entfernt dem Pantheismus, Materialismus und Atheismus in die Hände zu arbeiten, vielmehr in ihren Resulaten wie in ihren Grundbegriffen und Consequenzen zu der gerade entgegengesetzten Weltanschauung führt. Dieß Ergebniß habe ich wissenschaftlich darzuthun und zu begründen gesucht.
Zum philosophischen Stil:
[Ich habe die Forderungen der Wissenschaft] zu wahren gesucht, indem ich bestrebt war, die Besonnenheit, Kälte und Objectivität der wissenschaftlichen Forschung, welche nach meinem Gefühl jeden Schmuck der Drastellung verbietet, weil er ihr widerspricht, auch in Styl und Ausdruck hervortreten zu lassen. Man erwarte daher weder Schwung und Fülle noch Anmuth und Eleganz der Rede. Mein einziges Trachten in formeller Beziehung ist auf größtmögliche Klarheit, Einfachheit un angemssenheit des Ausdrucks gerichtet gewesen. Dadurch indessen glaube ich am besten derjenigen Popularität der Darstellung gedient zu haben, die allein von Werken dieser Art gefordert und erreicht werden kann."
Wikipedia: Wirth war dem Hegelianismus in seiner Variante des spekulativen Theismus verpflichtet, wie ihn vor allem Immanuel Hermann Fichte, Hermann Ulrici und Christian Hermann Weisse vertraten. Bekannt wurde er zusammen mit Ludwig Friedrich Otto Baumgarten-Crusius, Albert Bitzius und Franz Xaver Linsenmann als einer der wenigen Gegner der Todesstrafe seiner Zeit.
BBKL, IEP, SEP. Verweise zu herunterladbaren Werken auch bei Wikipedia. Vorländer.
HIER einige wissenschaftliche Aufsätze zu Lotze von Nikolay Milkov
Most works by Lotze were translated into English and can be downloaded from Archive.org. Direct links are given in Wikipedia.
Neukantianer. Hatte 1870 in Zürich einen Lehrstuhl für induktive Metaphysik inne. Kritik des Materialismus in Geschichte des Materialismus (1866). Wikipedia.
Hat 1860 bei Lotze in Göttingen habilitiert. Vertrat den christlichen Theismus und einen Spiritualismus. Einer seiner Schüler war R. Eucken. Projekt Teichmüller-Edition.
Begründer der Psychologie. 1874 Berufung zum o. Professor für induktive Philosophie an die Universität Zürich.
Schüler Trendelenburgs. Katholischer Priester, trat aber 1873 aus der kath. Kirche aus. Wirkte auf A. Marty (1847–1914), O. Kraus (1874–1942), A. Meinong (1853 bis 1921), A. Höfler (1853–1922), C. Stumpf (1848–1936), A. Kastil (1874–1950). Besonders hat Brentano auch auf E. Husserl gewirkt.
Kantforscher. Martin Knutzen und seine Zeit (1871). Zu unterscheiden von Johann Eduard Erdmann.
Lotze-Anhänger.
Wikipedia: Neben Nicolai Hartmann gilt Jacoby als Begründer der gegen den Neukantianismus gerichteten „kritischen Ontologie“, einer Form des Kritischen Rationalismus.
"Metaphysik ist die Wissenschaft vom Gesamtwirklichen; realwissenschaftliche Einzeldisziplinen haben (substantielle oder nicht-substantielle) Wirklichkeitsbestandteile zum Gegenstand." "Nach ihren Gegenständen, Methoden und Erkenntnisgrundlagen gehören Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften und Metaphysik als die drei großen Abteilungen der Realwissenschaften zusammen. Dabei übergreift und krönt die Gesamtrealwissenschaft die beiden Gruppen von Einzelrealwissenschaften, indem sie beider Gegenstände, Methoden und Erkenntnisgrundlagen verbindet, und indem sie sich auf die Ergebnisse der beiden stützt. Oder sagen wir, um ein anderes, altes Bild zu gebrauchen: die Metaphysik ist die Königin der Wissenschaften; aber diese Königin ist eine überzarte, seit langem kränkelnde Frau. Sie bedarf gar sehr der Unterstützung durch ihre gesund und kraftvoll entwickelten Schwestern, die Einzelrealwissenschaften. Möge die Königin der Wissenschaften, genährt mit der gesunden Speise der Erfahrung, zu der stolzen Kraft ihrer Schwestern genesen!"